Meisterernst, Lebensmittelrecht, 2. Auflage, C.H. Beck 2024
Von
RAin Jennifer Schäfer-Jasinski, Frankfurt a.M.
Die
zweite Auflage des Lehrbuchs „Lebensmittelrecht“ von Andreas Meisterernst ist
ein umfassendes Werk, das sich über 465 Seiten und 24 Kapitel erstreckt. Ein
vergleichbares Buch gibt es nicht. Umso erfreulicher ist es, nach der
Erstauflage im Jahr 2018 mit der Neuausgabe eine Aktualisierung zu erhalten.
Sowohl
für Studierende, als auch für Praktizierende ist das Lehrbuch ist eine
unverzichtbare Ressource, da es die Fülle von Gesetzen und Vorschriften aus
verschiedenen Rechtsgebieten des Lebensmittelrechts zusammenführt. Das Werk bietet
einen umfassenden Überblick über das komplexe und dynamische Geflecht
rechtlicher Bestimmungen. Das sehr ausführliche Inhaltsverzeichnis bietet auch
dem nicht juristisch geschulten Auge die Möglichkeit, sich zügig dem gesuchten
Thema zu widmen. Vor dem Hintergrund, dass u.a. auch viele Naturwissenschaftler
sich mit dem Lebensmittelrecht beschäftigen, ist dies von besonderem Wert.
Genauso steht es um die Verständlichkeit des Buches, die gleichermaßen für
Fachfremde geeignet ist. Persönlich fand ich einige Seiten etwas zu voll (z.B.
§ 17), weshalb ich es gut fände, weitere stilistische Tricks zur Auflockerung
einzuarbeiten. Um die Lesbarkeit weiter zu verbessern, könnten mehr
Hervorhebungen wie Fettungen helfen, wichtige Informationen zügiger zu
erkennen.
Trotz
der Vielzahl von relevanten Gesetzen und Verordnungen sind die Themen klar,
nachvollziehbar und verständlich erklärt. Verwendete Fachbegriffe bzw.
lebensmittelspezifische Begriffe werden stets erläutert, bevor sie weitere
Verwendung finden. Die Verknüpfung der verschiedenen Regelwerke ist besonders
gelungen, was es erleichtert, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Bestückt
sind die Ausführungen mit regelmäßigen Beispielen, die das vorgenannte entweder
veranschaulichen oder detaillierter darlegen. Ausnahmsweise von besonders
unschätzbarem Wert ist das Abkürzungsverzeichnis am Anfang des Buches.
Insbesondere die Möglichkeit des zuverlässigen Nachschlagens der abgekürzten
EU-Richtlinien und Verordnungen des vielseitigen Lebensmittelrechts ist so garantiert.
Im
Lehrbuch werden nicht nur theoretische Konzepte erläutert, sondern auch
praktische Aspekte des Lebensmittelrechts behandelt. Beispielsweise weist der
Autor auf ergänzende Regelungen hin, deren Abhandlung das Lehrbuch sprengen
würde, jedoch für die Praxis für den konkreten Fall von Relevanz sind (S. 332).
Wünschenswert wären weitere Hilfestellungen bzw. Verweise auf Websites, auf
denen man im online-Wirrwarr die passenden Anträge finden kann.
Praktischerweise gibt es bereits jetzt schon, insbesondere im Zusammenhang mit
EU-Normen, vielmals Verweise auf konkrete Websites der EU. Da diese sehr lang
sind, wäre es erstrebenswert in der dritten Auflage mit TinyURLs oder QR-Codes
zu arbeiten. Besonders positiv ist auch das ausführliche Stichwortverzeichnis
zu erwähnen, das die Orientierung im Lehrbuch deutlich erleichtert und den
Zugang zu spezifischen Themen vereinfacht.
Insgesamt
ist die zweite Auflage von „Lebensmittelrecht“ von Andreas Meisterernst ein
einmaliges Lehrbuch, das sowohl für Studium als auch zum Nachschlagen für
Praktizierende im Bereich Lebensmittelrecht unverzichtbar ist. Es bietet eine
fundierte und gut strukturierte Darstellung dieser komplexen Materie.