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Rezension Zivilrecht: Insolvenzrecht

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Foerste, Insolvenzrecht, 6. Auflage, C.H. Beck 2014

Von stud. iur. Johanna Klingbeil, Göttingen


Insolvenzrecht von Ulrich Foerste richtet sich an Studierende, Referendare und Praktiker, die sich in das Insolvenzrecht einarbeiten wollen. Das Buch bietet Einblicke in die Grundlagen des Insolvenzrechts, stellt aber auch weitergehende Probleme dar und bringt Bezüge zum allgemeinen Zivilrecht mit ein.

Das Buch umfasst knapp 360 Seiten und ist in mehrere Kapitel unterteilt. Das erste Kapitel umfasst die Grundlagen des Insolvenzrechts, das zweite Kapitel stellt die verschiedenen Verfahrensbeteiligten dar. In Kapitel drei und vier wird die Insolvenzeröffnung erläutert. Kapitel fünf beschäftigt sich mit der Behandlung schwebender Rechtsverhältnisse. Kapitel sechs und sieben umfassen die Insolvenzmasse und Insolvenzforderungen. Daran anknüpfend beinhaltet Kapitel acht die Verwertung und Verteilung der Masse. Die Kapitel neun, zehn und elf umfassen die Beendigung des Insolvenzverfahrens, den Insolvenzplan und die Restschuldbefreiung. Die letzten beiden Kapitel gehen abschließend auf Besonderheiten ein. Zudem lässt sich ein gut strukturiertes Inhaltsverzeichnis finden. Dies ist vor allem für die Wiederholung vor einer Klausur praktisch, aber auch, wenn man schnell einen Überblick über bestimmte Zusammenhänge gewinnen möchte.

Inhaltlich soll sich das Buch vor allem an Studierende richten, aber auch Referendare oder Praktiker, die sich zum ersten Mal mit dem Insolvenzrecht beschäftigen werden nicht zu kurz kommen. So lassen sich in Kapitel elf und zwölf besondere Verfahrensarten finden, die für die Praxis relevant sind, wie die Verbraucherinsolvenz, internationale Insolvenzverfahren und auch weitere wichtige Hinweise für Praktiker. So werden Punkte wie Unterhaltsansprüche und Ordnungsplichten erläutert.

Foerste verwendet durchgehend einen klaren Aufbau und eine verständliche Sprache. Es lassen sich zum Ende der Kapitel kurze Zusammenfassungen finden (so beispielsweise auf Seite 11). Zudem wird zum Veranschaulichen auch immer wieder auf Tabellen und Schemata zurückgegriffen. Sehr gelungen sind die kleineren Abbildungen, die zur Darstellung von Personenkonstellationen dienen (beispielsweise auf Seite 108). Der Autor schafft es so, die schwierige Materie des Insolvenzrechts, welches für die meisten Studierenden nur Wahl- oder Nebenfach sein dürfte, sehr übersichtlich darzustellen und zu erklären. Sehr nützlich ist zudem der kleine Abschnitt mit arbeitsrechtlichen Bezügen, der für viele Studierende im Schwerpunktfach praktisch sein dürfte.

Seit der letzten Auflage wurde das Buch in Hinblick auf neue Rechtsprechung und Gesetzgebung aktualisiert. Das bezieht sich vor allem auf die Änderung der Insolvenzordnung durch das Gesetz der Erleichterung der Sanierung von Unternehmen und das Gesetz zur Verkürzung der Restschuldbefreiung. Zudem lassen sich im Kapitel zum internationalen Insolvenzrecht Verweise und Erläuterungen zu neueren europarechtlichen Vorschriften finden.

Zusammenfassend lässt sich zu FoerstesInsolvenzrecht sagen, dass es ein durchaus gelungenes Lehrbuch für Studierende und Referendare oder Praktiker, die sich in das Thema einarbeiten wollen, ist. Durch die klare Struktur und verständliche Sprache schafft der Autor es, einem die Grundladen des Insolvenzrechts näher zu bringen. Für Studierende ist Foerstes Insolvenzrecht zu empfehlen.

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