Looschelders, Schuldrecht – Allgemeiner Teil , 16. Auflage, Vahlen 2018
Von Denise Kammer, Rechtsreferendarin Wiesbaden
Die Neuauflage bringt eines der Standardwerke für das Studium des Allgemeinen Schuldrechts auf den Stand von Juli 2018. Von herausragender Bedeutung dürften hier Bearbeitungen des Kauf- und Werkvertragsrecht sein, dessen Regelungen durch das Gesetz zur Reform des Bauvertragsrechts und zur Änderung der kaufrechtlichen Mängelhaftung vom 28.4.2017 (BGBl. 2017 I 969) umfangreiche Änderungen erfahren haben und von großer Examensrelevanz sind. Weitere behandelte Änderungen sind solche im Widerrufsrecht bei Verbraucherbauverträgen und die Neuregelung durch das Gesetz zur Umsetzung der Zweiten Zahlungsdienste-Richtlinie. Wie üblich wurden die neue Rechtsprechung und Literatur auf den insgesamt 514 Seiten eingearbeitet.
Die besondere Eignung für Einsteiger ergibt sich schon aus dem Aufbau: es werden zunächst Grundlagenkenntnisse vorangestellt, die es in Bezug auf das allgemeine Schuldrecht, Pflichten aus Schuldverhältnissen und seine Rechtsquellen zu beachten gilt. Die folgende Bearbeitung des Rechtsgebiets hat ihren Schwerpunkt schon hinsichtlich des Umfangs im 5. Teil, nämlich dem Leistungsstörungsrecht. Sehr hilfreich im Studium ist dabei der Anhang I (S. 471 ff.), der sich mit dem Leistungsstörungsrecht in der Fallbearbeitung auseinandersetzt; inbegriffen sind Aufbauschemata und Fälle inklusive ausführlicher Lösungen. Ein zweiter Anhang beschäftigt sich speziell mit dem Schema der Rückabwicklung nach Widerruf gem. § 312g I BGB.
Inhaltlich ist der Looschelders gewohnt übersichtlich gegliedert und aufgrund einer hinreichenden Menge an Überschriften angenehm zu lesen. Die grauen Kästchen mit Hinweisen dienen wie schon in früheren Auflagen zu Wissensvertiefung. Für anschauliches Lernen bieten an einigen Stellen Beispiele aus der Rechtsprechungspraxis einen besseren Bezug zur Thematik.
Ein Studienschwerpunkt wird in § 47 Rn. 1 durch Darlegung der Art und des Umfangs des Schadensersatzes behandelt. Zwar wird hier auf die klausurentechnisch und praktisch sehr relevante Behandlung von Kfz-Schäden verwiesen, angesichts des 2018 neu eingeführten Mängelrechts wäre hier allerdings auch ein Hinweis zur – ehemaligen – Aus- und Einbauproblematik für Studierende wie auch Referendare und Praktiker interessant gewesen.
Geschmackssache ist die Gliederung des Werkes, da die Randnummern jeweils zu den untergliedernden Paragraphen der einzelnen Kapitel neu beginnen, statt – wie bei anderen Lehrbuchautoren üblich – das Buch in durchgehende Randnummern zu ordnen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass das Lehrbuch von Looschelders für das Studium des Allgemeinen Schuldrechts zu Recht ein absoluter Klassiker ist. Es eignet sich hervorragend für das Erststudium des allgemeinen Schuldrechts wie auch für die gezielte und vertiefte Beschäftigung mit einzelnen Themengebieten im Repetitorium. Dank der recht übersichtlichen Darstellung und vielen Beispiele wird das Lernen des Stoffes erleichtert und kann auch im Referendariat der Wiederholung dienen. Preislich liegt das Werk mit 27,90 € leicht über dem Schnitt.