Jahn / Schmitt / Geier (Hrsg.), Handbuch Bankensanierung und -abwicklung, 1. Auflage, C.H. Beck 2016
Von David Eckner, LL.M. (KCL)
In der Praxisreihe des C.H. Beck-Verlags zum Bank- und Kapitalmarktrecht reiht sich seit Mitte 2016 ein weiteres, unverzichtbares Handbuch ein. Herausgegeben von Dr. Uwe Jahn, Dr. Christian Schmitt und Dr. Bernd Geier, LL.M. präsentiert der Verlag das „Handbuch Bankensanierung und -abwicklung" in erster Auflage. Mit rund siebenhundert Seiten und einem dreißigköpfigen Autorenteam wird das Herausgebertrio dem Anspruch an das Thema mehr als gerecht.
Das Handbuch ist dreigliedrig strukturiert. In einem ersten Teil (vgl. S. 1 ff.) wird unter dem Stichwort „Sanierung und frühzeitiges Eingreifen“ der erste phasige Planungsschritt der Bankensanierung skizziert. Nebst einem thematischen Überblick werden unter anderem der einheitliche Aufsichtsmechanismus (single supervisory mechanism) sowie die Sanierungsplanung und Prüfung von Sanierungsplänen diskutiert. Besondere Beachtung verdient auch das praxisnahe Kapitel der Haftung der Leitungsorgane bei unzureichendem Risikomanagement (vgl. S. 132 ff.), was insbesondere seit der letzten Finanzmarktkrise ein immer wiederkehrendes Thema in Judikatur und Rechtsanwendungspraxis geworden ist.
Der zweite Teil des Handbuchs (vgl. S. 147 ff.) widmet sich in aller Ausführlichkeit und als identifizierter, zutreffend gesetzter Schwerpunkt des Handbuchs der Abwicklung. Die Bedeutung dieses Abschnitts spiegelt sich in der Themenvielfalt. Auch hier beginnt die Darstellung mit einem Überblick zur Abwicklung von Kredit- und Finanzdienstleistungsinstituten, einschließlich der Abwicklung nicht systemrelevanter Institute. Sodann werden der einheitliche Abwicklungsmechanismus (single resolution mechanism) und die Abwicklungsvoraussetzungen (einschließlich der Abwicklungsplanung), Abwicklungsbefugnisse und -instrumente vorgestellt. Auf Produktebene werden daneben etwa Sonderregeln für Finanzkontrakte erläutert sowie sämtliche Bail-in-Regelungen diskutiert. Aus wissenschaftlicher Perspektive werden unter anderem auch kollisionsrechtliche Fragestellungen beleuchtet. Abschließend werden auf Rechtsschutzmöglichkeiten im Rahmen der Abwicklung hingewiesen.
Schließlich wendet sich der dritte Teil des Handbuchs der Finanzierung der Abwicklung sowie weiteren Querschnittsthemen zu (vgl. S. 545 ff.). Zu den Querschnittsthemen gehören auch eine intensive Auseinandersetzung mit Bereichen der Marktmissbrauchsverordnung im Rahmen der Abwicklung und Sanierung sowie dem CCP-Clearing.
Wie von der Praxisreihe gewohnt, ist das Handbuch außerordentlich gut strukturiert und lesbar. Schrifttumsnachweise zu Beginn eines jeden Kapitels ermöglichen gezielte Vertiefung; genauso wie der umfangreiche Fußnotenapparat der jeweiligen Beiträge. Illustrationen sorgen überdies für ein besseres Verständnis der mit der Sanierung und Abwicklung verbundenen Fragen. Die Pionierarbeit zu diesem komplexen Thema ist den Herausgebern und Kontributoren hervorragend gelungen. Wie von der Reihe des Verlags gewohnt, besticht auch das vorliegende Handbuch durch eine große Praxisnähe, verwirklicht aber zugleich den Anspruch an eine wissenschaftliche Auseinandersetzung. Insoweit dient das Handbuch gewinnbringend zwei Herren, der Praxis und der Wissenschaft. Die Lektüre wird wärmstens empfohlen.