Russack, Die Revision in der strafrechtlichen Assessorklausur, 8. Auflage, C.F. Müller 2013
Von RA Stefan Busch, Lübeck
Der „Russack“ ist mittlerweile bereits in der achten Auflage erschienen. Völlig zu Recht darf dieses Buch als Klassiker bezeichnet werden. Die Revisionsklausur gehört in 15 Bundesländern zum Standardrepertoire im Assessorexamen. Jeder Examenskandidat sollte sich daher frühzeitig mit der strafrechtlichen Revision auseinandersetzen. Pluspunkt dieses Buches ist, dass der Autor neben seiner richterlichen Tätigkeit zusätzlich noch Repetitor bei den „Kaiserseminaren“ ist. Daher ist dieses Buch besonders auf die Referendare und deren Bedürfnisse im Hinblick auf das Assessorexamen zugeschnitten.
Das Buch gliedert sich in vier Teile, wobei dabei der Aufbau der Revisionsklausur im Assessorexamen zugrunde gelegt wird. Beginnend mit einer kurzen Einleitung mit den Grundlagen der Revisionsklausur folgen sodann die Zulässigkeit und die Begründetheit der Revision. Abschließend folgen Zweckmäßigkeitserwägungen und die Revisionsanträge. Im Rahmen der Zulässigkeitsvoraussetzungen ist positiv hervorzuheben, dass diese - ihrer Bedeutung entsprechend - erfreulich kurz ausfallen, ohne jedoch die wichtigen Aspekte unerwähnt zu lassen. Den größten Teil des Buches macht die Begründetheit der Revision aus, die bekanntlich das Herzstück jeder Revisionsklausur im Assessorexamen darstellt. Hierbei werden die allgemeinen Verfahrensvoraussetzungen sowie die relativen und absoluten Revisionsgründe sehr gut dargestellt. Dabei gelingt es dem Autor hervorragend, die Klausurprobleme anhand von bereits erfolgten Examensklausuren darzustellen, so dass die Zielgruppe der Referendare gleich die Möglichkeit hat, die Probleme entsprechend an der richtigen Stelle zu verorten und ein Gespür dafür entwickelt, Verfahrensfehler aufzudecken. Zitate werden erfreulicherweise in den Fließtext mit eingefügt, wobei nur die für das zweite Staatsexamen zugelassenen Standardkommentare von Meyer-Goßner und Fischer zitiert werden. Hierdurch ermöglicht der Autor den Referendaren bereits den Umgang mit den Kommentaren für den Klausurfall.
Erfreulich an diesem Werk ist, dass Russack viel Wert auf eine komprimierte Darstellung der relevanten Prüfungsthemen gelegt hat. So kann der Leser sicher gehen, dass er auch nur das liest, was er auch zwingend für die Revisionsklausur im Assessorexamen an Wissen benötigt. Seit 1994 wertet der Autor nunmehr die Originalexamensklausuren zur Revision aus, um die Leser gezielt auf die Revisionsklausur im Assessorexamen bestmöglich vorzubereiten. Zur Vorauflage im Jahre 2012 sind dabei weitere neun Examensklausuren aus dem Jahre 2012 hinzugekommen. In besonderem Maße gelungen sind dem Autor die Ausführungen zur wichtigen Vorschrift des § 252 StPO sowie zur Aufklärungspflicht des Gerichts und zum enorm wichtigen Beweisantragsrecht.
Fazit: Ein rundum äußerst gelungenes Werk für die Vorbereitung auf die Revisionsklausur im Assessorexamen zu einem unschlagbar günstigen Preis in Höhe von nur 20,95 Euro.