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Rezension Zivilrecht: Recht der Sozialen Medien

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Schwartmann / Ohr, Recht der Sozialen Medien, 1. Auflage, C.F. Müller 2015

Von Rechtsanwältin Elisabeth Krohe, Dresden



Auch wenn der Userkreis von Facebook mit 1,39 Milliarden leicht rückläufig ist, ist die Faszination von Sozialen Netzwerken wie Twitter, Instagram und Reddit ungebrochen. Wer jedoch solche Netzwerke betreibt oder selbst nutzt, kommt um Problemstellungen wie Datenschutzrecht, Urheberrecht, Persönlichkeitsrechte, Wettbewerbs- und Werberechten nicht herum. Daher richtet sich das Buch nicht nur allein an den Juristen, als Student, Referendar oder Anwender, sondern auch an journalistische Fachbereiche, Fächer im Wirkungskreis von Kunst und Design, Lehrer und andere Lebensbereiche, die soziale Medien nutzen oder lehren. Diese können auf 156 Seiten nach einer Einführung zu Beginn in die Problemfelder hinsichtlich der Nutzung von Sozialen Medien im Urheberrecht, Datenschutzrecht, Rundfunkrecht oder Wettbewerbsrecht hineinlesen. Auch die Folgen der Inanspruchnahme durch Arbeitnehmer und durch Arbeitgeber im Marketingbereich werden verfolgt.

Zu Beginn wird als Grundlage über das Regelwerk eines solchen sozialen Netzwerks informiert, also die Fragen geklärt, welches Recht ist anwendbar, was ist ein Social Media-Vertrag und welchen Leistungsumfang enthält er. Besonders spannend auch: Wie kann man ihn wieder beenden? Abschließend wird versucht, mit einem Blick in die Glaskugel eine Prognose für die Zukunft zu geben. Wann also könnte eine Übersättigung der Nutzer mit der Preisgabe und Verwertung von Daten eintreten und welche Folgen wird das sowohl für den Nutzer, als auch für den Dienstleister nach sich ziehen. Sind die geltenden Gesetze ausreichend, um einen dauerhaften Schutz des Bürgers vor sich und anderen, anonymen, Nutzern der Dienste und der Dienste selbst zu gewährleisten, bzw. wo sind Verbesserungen zwingend.

Um das durch die juristische Betrachtungsweise für die Leser aus den fachfremden Gebieten verständlicher zu erklären, wurden die juristischen Fachtermini auf das Notwendigste reduziert. Illustrationen von Greser & Lenz lockern die Theorie gekonnt auf.

Das Buch bietet eine sehr gute Hilfestellung, um einen ersten Einblick in das Recht mit und um die Benutzung der Sozialen Medien bekommen zu können. Studierende und Referendare können mit dem Buch insbesondere in kurzer und prägnanter Weise alle Rechtsbereiche einsehen, in denen sich Problem- und Fragestellungen im Umgang mit den Sozialen Medien ergeben. Das Buch ist aber auch für Praktiker geeignet, die schnell eine klare Antwort auf kleinere Fragen rund um dieses Themengebiet suchen. Rundum gesagt, das Buch ist sehr zu empfehlen.


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