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Rezension Zivilrecht: Kfz-Sachschaden



Wellner, BGH-Rechtsprechung zum Kfz-Sachschaden, 2. Auflage, Anwaltverlag 2014

Von RA, FA für Verkehrsrecht Sebastian Gutt, Helmstedt


Das vorliegende Werk von Wellner erscheint in der 2. Auflage im Deutschen AnwaltVerlag. Zum Autor selber müssen nicht viele Worte verloren werden. Wellnerist Richter am Bundesgerichtshof und dort langjähriges Mitglied des für das Verkehrsrecht zuständigen IV. Zivilsenats. In der Neuauflage hat der Autor die neuesten und relevantesten Entscheidungen ergänzt, etwa zur Verweisung auf günstigere Reparaturmöglichkeiten bei fiktiver Abrechnung noch im Prozess (S. 72).

Ziel der Publikation ist es, dem Leser einen schnellen Zugriff auf alle relevanten Entscheidungen des Bundesgerichtshofes zu ermöglichen, ohne dass dieser lange in den einschlägigen Zeitungen oder auf dessen Homepage suchen muss.

12 Kapitel umfasst das Werk, angefangen bei den Reparaturkosten und dem Wiederbeschaffungsaufwand (§ 1; hier finden sich vor allem die relevanten Entscheidungen zur "130%-Rechtsprechung") über die Mietwagenkosten (§ 5) bis hin zur Halter- und Fahrerhaftung (§  11) , sämtliche relevanten Entscheidungen des Senats lassen sich schnell und einfach finden. Wellner hat die Urteile jeweils vereinfacht dargestellt, insbesondere was die Beträge (Reparaturkosten, WBW, WBA) angeht. Zudem wird sämtlichst auf Zitate verzichtet, solange es sich nicht um BGH-Entscheidungen handelt. Der Sachverhalt ("Der Fall") wird abgekürzt beschrieben, sodann folgen die Entscheidungsgründe ("Die rechtliche Beurteilung").

Nach wie vor etwas schade ist die Tatsache, dass Wellner sich alleine hierauf beschränkt und keine Anmerkungen zu Entscheidungen macht. Genau dies wäre absolut wünschenswert zu allen Entscheidungen und würde das Werk im Vergleich zu anderen (noch) besonderer machen. Es wird dabei nicht außer Acht gelassen, dass der Autor sich natürlich auch angreifbar machen würde, würde er seine Meinung wiedergeben. Dann würde sich vermutlich ein jeder auf die Aussagen des Autors stürzen, was seine Arbeit beim BGH sicher nicht erleichtern dürfte. Umgehen könnte man dieses mögliche Dilemma dadurch, dass der Wellner sich weitere Bearbeiter ins Boot holt, die dann statt seiner Anmerkungen verfassen.

Das Werk füllt auch weiterhin eine bisher da gewesene Lücke in der verkehrsrechtlichem Literatur: Auf einen Blick erhält der Leser alle Entscheidungen schön aufbereitet und zusammengefasst. Es ist sehr zu empfehlen, wenngleich der Rezensent weiter darauf hofft, dass in der Neuauflage dann Anmerkungen aufgenommen werden.

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