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Rezension Zivilrecht: Schmerzensgeld-Beträge 2014

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Hacks / Wellner / Häcker (Hrsg.), Schmerzensgeld-Beträge 2014, 31. Auflage, Anwaltverlag
2013

Von RA, FA für Verkehrsrecht Sebastian Gutt, Helmstedt


Das Standardwerk zum Schmerzensgeld, die „ADAC-Tabelle“ liegt frisch in der 32. Auflage vor. Die neuen Herausgeber Wellner und Häcker gehen in ihr drittes Jahr und führen die wichtigste Änderung, nämlich die Darstellung nicht mehr nach Höhe des Schmerzensgeldes, sondern sortiert nach Verletzungsarten von „A wie Amputation des Armes“ bis „V wie Versteifung“ weiter konsequent  fort. Gesondert dargestellt werden auch weiterhin die besonderen Verletzungsarten, -ursachen und -folgen, jedoch diesmal ebenfalls alphabetisch aufbereitet.

Die „neue“ Darstellungsweise gefällt, ist sie doch wesentlich praxistauglicher als die bisherige. Musste man bisher die Nummern zu den jeweiligen Verletzungen etwas umständlich nachschauen, ist dies nunmehr entbehrlich. Insgesamt kann klar gesagt werden, dass die jetzige systematische Darstellung eine ungemeine Erleichterung für die Praxis ist.

Innerhalb der jeweiligen Verletzungsarten findet man den gewohnten Aufbau wieder. Hier haben Wellner und Häcker das bisher bewährte System beibehalten und beginnen jeweils mit dem geringsten Schmerzensgeld und stellen dann der Höhe nach aufsteigend die weiteren Schmerzensgelder zu dieser Verletzungsart dar.

Die Neuauflage ist wiederum ergänzt worden um zahlreiche neue Entscheidungen; insgesamt sind es wieder fast 200 an der Zahl. Die Tabelle enthält mehr als 3000 Urteile insgesamt. Zudem sind neue Rubriken hinzugekommen. In der Praxis spielen zwischenzeitlich auch Schmerzensgeldansprüche aufgrund Mobbings eine gewichtige Rolle. Dem wird seitens der Herausgeber Rechnung getragen und dieser Bereich nunmehr in einer eigenen Rubrik aufgeführt. Es hat sich also wieder einiges seit der Vorauflage getan!

Ungemein hilfreich ist das kurze medizinische Wörterbuch am Ende der Tabelle. Aber auch der  überarbeitete Allgemeine Teil, in dem die Grundlagen des Schmerzensgeldes dargestellt werden, ist äußerst gelungen.

Das Rezensionsexemplar enthielt die CD-ROM sowie die Online-Version mit juris-Rechtsprechung. Der Rezensent kann – trotz der Rubriken von A-Z – weiterhin nur dringend empfehlen, die Vollversion der CD-ROM auf dem eigenen Rechner zu installieren und so zu recherchieren. Die Recherche auf diese Weise ist ungemein einfach. Man kann die Suche auf die Verletzung des Geschädigten im konkreten Fall fasst passgenau einschränken. Sodann werden die jeweils passenden Entscheidungen als Auswahl angezeigt, welche man im „Korb“ ablegen kann. Von dort aus können sie bequem gelöscht oder aber ausgedruckt und in der Akte abgeheftet werden. Die CD-ROM berechnet bequem die Indexanpassung mit. Diese wird bei der Orientierung an älteren Entscheidungen oft vergessen, so dass dem Geschädigte mitunter viel Geld verloren gehen kann. Dies ist ein weiteres Argument dafür, mit der Vollversion auf dem PC zu arbeiten.

Fazit: Die „neue“ Schmerzensgeldtabelle des Anwaltverlages ist das Standardwerk. Dabei bleibt es. Durch die neue Aufbereitung und Darstellungsweise ist sie noch besser geworden und die Zeit seit Übernahme des Werkes durch die jetzigen Herausgeber hat gezeigt, dass diese stetig bemüht sind, sie noch weiter zu verbessern. Ein MUSS, mehr gibt es eigentlich fast nicht zu sagen.

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