Leupertz / Hettler, Der Bausachverständige vor Gericht, 2. Auflage, Bundesanzeiger 2013
Von RA, FA für Sozialrecht und FA für Bau- und Architektenrecht Thomas Stumpf, Lehrbeauftragter FH Öffentliche Verwaltung Mayen (Rheinland-Pfalz), Pirmasens
Im Bundesanzeiger Verlag erscheint der Praxisleitfaden von Leupertz/Hettler nach 2007 jetzt in zweiter Auflage. Der schmale Band richtet sich in erster Linie an Bausachverständige selbst und will diesen Hilfestellung und Wegweisung für deren forensische Tätigkeit als Gerichtsgutachter sein. Mit leicht verständlichen Texten vermitteln die Autoren einen Überblick über die an den Gutachter gestellten Anforderungen (technisch, rechtlich, kommunikativ), sowie ein Grundverständnis über die Verzahnung von technischem Wissen und rechtlicher Anwendung desselben vor Gericht.
Das Buch ist in zwei große Teile untergliedert. Der erste Teil reicht bis Seite 153 und beinhaltet den reinen Textteil des Buches. Die Seiten 155 bis 218 bilden den zweiten Teil, welcher ausschließlich Anhänge liefert.
Der erste Teil ist wiederum zweigeteilt und liefert zum Auftakt Allgemeines zum Sachverständigen. Die Autoren erörtern hier die unterschiedlichen Arten der Bausachverständigen, seine unterschiedlichen Aufgaben (z.B. auch als Privatgutachter) und die allgemeinen Anforderungen an das von ihm zu erstellende Gutachten. Der zweite Teil widmet sich sodann der gerichtlichen Tätigkeit des Sachverständigen. Hier geht es dann ins Detail. Nach einer erläuternden Einführung in die richterliche Arbeitsweise werden die wichtigsten, vom Sachverständigen zu beherrschenden prozessualen Kenntnisse aufbereitet. Dies betrifft vorrangig natürlich die Grundzüge des Beweisrechts und des Beweisverfahrens generell. Zentraler Schwerpunkt ist natürlich – zielgruppenorientiert – die Funktion des Sachverständigen im Beweisverfahren. Es werden zugleich auch einige wichtige, für den Sachverständigen unabdingbare Grundzüge des materiellen Gewährleistungsrechts dargestellt, nach BGB und VOB/B. Die gesamte Darstellung bleibt immer fokussiert und praxisbezogen auf typische Fallkonstellationen, wie z.B. Bauteilöffnungen, Planung und Durchführung des Ortstermins, Rechte und Pflichten des Sachverständigen oder die Befangenheit des Sachverständigen. Die Vergütung des Sachverständigen nach dem JVEG wird ebenso erörtert wie seine Haftung.
Neben seiner leicht verständlichen Sprache punktet das Buch durch seine vielen griffigen Beispiele, anhand derer der geschilderte Problemaufriss oder die im Fließtext dargelegte Konstellation verdeutlicht wird. Die Verfasser liefern zudem zahlreiche grau unterlegte Praxistipps.
Der zweite Teil des Buches enthält die bereits erwähnten Anhänge. Es handelt sich zum einen um Auszüge relevanter Vorschriften aus ZPO und JVEG und die komplette Sachverständigenordnung der DIHK. Zum anderen beinhaltet der Anhang zahlreiche Musterschreiben für Schreiben des Sachverständigen selbst, aber auch für gerichtliche Verfügungen und Beschlüsse und auch für Schreiben der streitenden Parteien selbst. Die Muster und Gesetzestexte sind zusätzlich über eine im Lieferumfang enthaltene CD-ROM abrufbar.